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Krankheitsbilder

Psychosomatische Erkrankungen

Unter diesen werden verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst:

Der Somatisierungsstörung und der somatoformen Störung ist gemeinsam, dass die Betroffenen oftmals unter starken, sehr beeinträchtigenden Beschwerden leiden, für die Ärztinnen und Ärzte keine oder keine ausreichenden Ursachen finden. Es kann jedes Organsystem des Körpers betroffen sein. Einige verspüren unterschiedliche oder unspezifische Beschwerden (Somatisierungsstörung), andere verspüren Beschwerden in einem bestimmten Körperbereich (somatoforme Störung). Das kann der Bewegungsapparat sein, das Herz, der Magen-Darm-Trakt oder jeder andere Körperbereich.

Auch das Nervensystem kann betroffen sein (dissoziative Störungen), dann finden sich neurologische Beschwerden, wie Anfälle, Lähmungen oder gar Blindheit. Wieder andere Betroffene leiden an anhaltenden Schmerzen (anhaltende Schmerzstörung).

Allen gemeinsam ist: Es findet sich keine ausreichende organische Ursache für die Beschwerden. Dies führt die Betroffenen zunächst zu sehr vielen Ärzten und „Spezialisten" unter der Vorstellung, es sei lediglich noch nicht die richtige Untersuchung durchgeführt worden und es müsse dann doch eine der sehr seltenen Erkrankungen sein, von denen die anderen Ärzte noch nie etwas gehört hätten.

Manchmal finden sich die Beschwerden der Betroffenen auch nach einer tatsächlichen körperlichen Erkrankung, für die derzeitigen Beschwerden findet sich aber dennoch keine Ursache. Andere Betroffene müssen immerzu an Krankheit oder Tod denken (hypochondrische Störung) und sorgen sich sehr darum, ohne dass eine Krankheit bei ihnen vorliegt. Sie nehmen kleinste Veränderungen an ihrem Körper als sehr bedrohlich wahr, ohne dass diesen aus medizinischer Sicht ein Krankheitswert zukommt.

Auch chronische oder schwerwiegende körperliche Erkrankungen können seelische Auswirkungen haben. Es können seelische Probleme infolge akuter oder chronischer Erkrankungen (sogenannte Anpassungsstörungen) auftreten. Beispielgebend können chronische Schmerzen zermürben (anhaltende somatoforme Schmerzstörung). Und nach einem schwereren Herzinfarkt kann das Vertrauen in den eigenen Körper verloren gehen.

Alle Betroffenen fühlen sich oftmals nicht verstanden oder gar abgelehnt. Insbesondere, wenn sie auf mögliche seelische Ursachen angesprochen werden: „Ich bilde mir das doch nicht ein! Ich spinne doch nicht!” Richtig ist, dass die Beschwerden nicht „eingebildet” sind, sondern auch wirklich von den Betroffenen so wahrgenommen werden. Körper und Seele bilden allerdings eine Einheit und manche seelische Beschwerden können körperlich wahrgenommen werden. Wenn der Volksmund sagt, dass einem eine Begebenheit „auf den Magen geschlagen ist”, so ist der Betroffene ja auch nicht magenkrank, sondern es soll ein Ausdruck der Betroffenheit sein. Einige Betroffene können auch von einer medikamentösen Unterstützung profitieren, wie beispielshaft von einem Antidepressivum, welches auch lindernd auf Schmerzen wirken kann.

Behandlung

In der Behandlung geht es im Wesentlichen um das Verhältnis der Betroffenen zum eigenen Körper. Zudem geht es um die Art und Weise, wie ein Betroffener mit sich und mit seinen Belastungen und Erlebnissen umgeht.

Auch wenn eine Therapie immer sehr individuell ist, so stehen oftmals Körpertherapien im Vordergrund, wie die Bewegungstherapie oder die Physiotherapie. In psychotherapeutischen Gesprächen wird der individuelle Umgang mit den Beschwerden beleuchtet. Um zu sehen, was den Betroffenen im Leben trotz der Beschwerden möglich ist. Auch stellt sich die Frage nach der Bewertung der Beschwerden. Schließlich kann in einfühlsamen Gesprächen nach möglichen seelischen (Mit-)Ursachen gesucht und die individuelle Biographie beleuchtet werden.