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Therapien

Biologische Therapieverfahren

Elektrokonvulsionstherapie (EKT)

Was ist die EKT?

Die Elektrokonvulsionsherapie ist ein hoch wirksames biologisches Therapieverfahren, das u.a. Anwendung findet in der Behandlung schwerster depressiver Störungen. Hierbei wird basierend auf einem langjährigen Erfahrungsschatz im Rahmen einer kurzen Allgemein-Narkose ein epileptischer Anfall durch einen elektrischen Impuls ausgelöst.

Das Therapieverfahren wird von erfahrenen Psychiater:innen und Anästhesist:innen begleitet und von uns im St.-Johannes-Hospital durchgeführt.

Für den ist die EKT geeignet?

Die Therapie wird im Marien Hospital Dortmund zumeist bei Menschen mit schwersten depressiven Erkrankungen mit u.a. Wahnvorstellungen, anhaltender Suizidalität sowie bei nicht ausreichender Wirksamkeit anderer meist wirksamer Therapiemethoden (Psychotherapie, medikamentöse Therapie, komplementäre Therapien) eingesetzt. Ein weiteres, wenn auch selteneres Behandlungsspektrum, deckt gewisse Verlaufsformen und Komplikationen der psychotischen Störungen mit ab (Perniziöse Katatonie, malignes neuroleptisches Syndrom, Therapieresistenz).

Voraussetzung für die Durchführung der Behandlung ist der Wunsch und das Einverständnis der Patient:innen, darüber hinaus werden im Vorfeld der Behandlung schwere körperliche Erkrankungen ärztlich ausgeschlossen (u.a. ausgeprägte Blutgefäßveränderungen im Gehirn, kurz zurückliegende Schlaganfälle bzw. Herzinfarkte, Epilepsien und andere). Eine EKT darf nur auf ausdrücklichen Wunsch von Betroffenen und nach deren schriftlichem Einverständnis durchgeführt werden.

Wie wirkt die EKT?

Die EKT scheint über die Normalisierung von Botenstoffen (Neurotransmitter) die bessere Verknüpfung von Nervenzellen (Konnektivität) und deren Neubildung (Neuroneogenese) anzuregen, ähnlich wie Medikamente gegen Depression. Sie wirkt oftmals auch dann bei schwersten Depressionen, wenn Medikamente keine oder keine ausreichende Wirkung zeigen.

Gibt es Risiken?

Die wesentlichen Risiken der Elektrokonvulsionstherapie bestehen im Risiko der Narkose, darüber hinaus treten in einigen Fällen in der Regel vorübergehende Veränderungen des Gedächtnisses sowie Kopfschmerzen auf, die gut behandelbar sind. Aufgrund der vorübergehenden Steigerung der Herzfrequenz und des Blutdruckes erfolgt im Vorfeld von ärztlicher Seite eine Einschätzung des Risikos.

Wer bestimmt, ob eine EKT-Behandlung angewandt wird?

Erfahrene Fachärzt:innen für Psychiatrie und Psychotherapie informieren geeignete Patient:innen über die Möglichkeit einer derartigen Behandlung. Voraussetzung hierfür ist in der Regel eine stationäre Behandlung sowie eine vorherige Evaluation der im Vorfeld erfolgten Therapie.

Die letzte Entscheidung, ob eine solche Behandlung durchgeführt wird, liegt in jedem Fall immer bei den Patient:innen selber.

Lichttherapie

Im Marien Hospital wenden wir die Lichttherapie als ergänzende Therapieform in der Behandlung depressiver Episoden an. Hierbei erhält der Patient/die Patientin eine tägliche Anwendung von 10.000 Lux in hellem Licht. Es handelt sich hierbei um eine schonende Therapiemethode, die insbesondere bei der Winterdepression positive Effekte aufweisen kann.

Wie auch die unten beschriebene Wachtherapie, kann die Lichttherapie helfen, den inneren Tageszeitrhythmus („circadianer Rhythmus“) zu normalisieren. Beides scheint positiv auf den Melatoninspiegel zu wirken. Der Botenstoff Melatonin spielt eine wesentliche Rolle als innerer Taktgeber. Ein zu hoher Melatoninspiegel wird mit der Depression in Zusammenhang gebracht.

Wachtherapie

Eingedenk der Beobachtung, dass eine durchwachte Nacht bei einigen Menschen zu einer vorübergehenden eindrucksvollen Verbesserung der Stimmungslage führen kann, bieten wir im Marien Hospital die Wachtherapie als ergänzendes nebenwirkungsarmes Therapieverfahren an, aber auch, wenn andere Therapiemethoden nicht in Frage kommen oder nicht die gewünschte Wirkung zeigen. Hierbei wird mit pflegerischer Unterstützung auf einen Teil des Nachtschlafs verzichtet. Die Kombination mit der Lichttherapie hat sich hierbei bewährt. Insbesondere bei Depressionen mit Schlafstörungen kann die Wachtherapie zur Verbesserung des Schlafes und der Stimmung beitragen.

Kontakt

An wen kann ich mich wenden?

Auskünfte können über das Sekretariat der Klinik, Tel.: 0231- 7750-45500;

psychiatrie@marien-hospital-dortmund.de eingeholt werden.